"My cup of Tea" - ein Stillleben, gemalt mit MUSSINI® - feinsten Künstler-Harz-Ölfarben von Elena Romanzin

Das Stillleben, welches Elena Romanzin in diesem Tutorial mit MUSSINI® feinsten Künstler-Harz-Ölfarben umsetzt, bildet ihr Edelstahlgefäß mit einem Teebeutel ab. Der Titel des Werkes „My Cup of Tea“ spielt dabei bewusst auf eine Doppelbedeutung an. Denn neben der wörtlichen Besitzbeschreibung bedeutet dieser Ausdruck im Englischen vielmehr, wie sehr das Beschriebene einem selbst am Herzen liegt. Im Fall von Elena Romanzin ist es natürlich die Malerei.

Materialien:

  • 20x20 cm Leinen-Keilrahmen
  • Ölgrundierung: Schmincke Untermalweiß 50517 mit ein wenig MUSSINI® Siena gebrannt 661
  • MUSSINI® Harz-Ölfarben: Manganviolett 472, Mangan-Coelinblau 487, Indigo 478, Lasur- Magenta 363, Lasur-Orange 239, Kadmiumgelb hell 227, Titan-Deckweiß 103
  • Schmincke Medium L 50042
  • Schmincke Leinöl 50015
  • flache & runde synthetische Pinsel in verschiedenen (kleinen) Größen
  • ein Stück Naturkohle, Zeichenpapier
  • Abreißpalette, Lappen & Papiertücher
  • evtl. ein Malstock

Schritt 1

Zunächst komponiere ich die zu malenden Gegenstände. Hierzu wähle ich Objekte, die für mich eine Bedeutung und zudem warme und kalte Farbakzente haben. Als Lichtquellen kombiniere ich ein warmes Licht einer Schreibtischlampe und das Tageslicht eines gegenüberliegenden Fensters. Diese Szene fange ich zunächst in einer einfachen Zeichnung unter Berücksichtigung der Schatten auf Zeichenpapier ein.

Schritt 2

Meine Leinwand bereite ich mit einer dünnen Schicht Ölgrundierung vor, welche ich mit einer kleinen Menge des schnell-trocknenden MUSSINI® Farbtons Siena gebrannt töne. Ich kalkuliere eine viertägige Trocknungszeit ein. Selbstverständlich kann man auch direkt auf einer weiß vorgrundierten Leinwand beginnen. Persönlich bevorzuge ich aber eine leicht getönte Oberfläche. Ich würde mit Öl niemals direkt auf einer unbehandelten Leinwand beginnen, da dies dem Gemälde kaum eine lange Lebensdauerbeschert.

Schritt 3

Zur Übertragung auf die Leinwand reibe ich die Rückseite der Skizze zunächst mit meiner Zeichenkohle ein und schüttele vorsichtig die losen Kohlepartikel ab.

Schritt 4

Die Zeichnung lege ich nun in die gewünschte Position auf meine Leinwand und zeichne die Umrisse und Hauptlinien mit einem Bleistift nach. Danach entferne ich die Zeichnung und wische die losen Kohlepartikel mit einem Pinsel von der Leinwand. Zurück bleibt eine dezente Skizze der Szene.

Schritt 5

Bei der Auswahl meiner Farbpalette konzentriere ich mich im Wesentlichen auf zwei Aspekte. Ich verwende bevorzugt die Farbtöne aus der MUSSINI® Reihe, die eine ähnliche Trocknungszeit haben und einige Töne, die mir durchihre Transparenz später Lasuren erlauben. Die Skala der Trocknungszeiten (TZS) ist seit 2021 bei allen Farbtönen in der MUSSINI® Broschüre angegeben. Farbmischungen probiere ich zunächst auf meiner Palette aus und kann so unerwünschte Töne auf meiner Leinwandvermeiden. Hier beginne ich mit dem Hintergrund, und zwar mit den warmen Tönen links und arbeite mich dann sehr dezent zu den kälteren Nuancen auf der rechten Seite vor. Die Farbschichten trage ich sehr dünn auf und verwende nur sehr kleine Mengen Medium L.

Die Trockenzeit-Skala (TZS)

Die Trockenzeit-Skala zeigt an, wann eine Farbschicht von30 ? (oder vergleichsweise einem dünnen Pinselstrich) eines Farbtones auf Leinwand bei Raumtemperatur (23°C) getrocknet ist. Bei dieser Schichtstärke ist davon auszugehen, dass die Malschicht sowohl an der Oberfläche als auch in der Schicht durchgetrocknet ist. Bitte beachten Sie, je dicker ein Farbauftrag, desto länger die Trocknungszeiten.
Bitte beachten Sie: Die Angaben der verschiedenen Trocknungszeiten über die Trockenzeitskala finden Sie ausschließlich in der MUSSINI® Broschüre. Diese Informationen sind nicht auf dem Etikett vermerkt. 

Schritt 6

Bei dem Gefäß beginne ich mit sehr kleinen Pinselstrichen auf der Innenseite. Unter Verwendung eines Malstocks kann ich mich gefahrlos dem Gemälde nähern, ohne die nasse Farbe zu berühren.

Schritt 7

Bei dem metallischen Äußeren des Gefäßes trage ich die Farben zunächst in zielgerichteten, großen flachen Strichen auf. Danach wechsle ich zu einem weicheren Pinsel, mit dem ich die Farben miteinander verschmelze und sanfte Übergänge erzeuge. Hierbei trage ich in bestimmten Bereichen wiederholt Farben auf und verschmelze sie anschließend wieder, bis ich mit dem Gesamtergebniszufrieden bin.

Schritt 8

Für das frische Hellgrün des Etiketts verwende ich eine Mischung aus Kadmiumgelb und Mangan-Coelin. Für die dunkleren Grünnuancen mische ich Indigoblau hinzu. Darauf signiere ich das Werk und verwende hierzu einen sehr feinen Pinsel.

Schritt 9

Nun kommt der Tisch dran. Hier möchte ich die Kombination von natürlichem und künstlichem Licht hervorheben, die ganz besondere Schatten kreiert. Für die Lichtquelle auf der rechten Seite verwende ich kalte Töne, und warme Töne für die Lichtquelle auf der linken Seite.

Schritt 10

Sobald der Tisch mit allen Schatten fertig ist, gehe ich zudem Löffel und anschließend der Teebeutelverpackung über. Hierbei greife ich auf die gleichen Farbmischungen zurück, welche ich bereits für Gefäß und Etikett verwendet habe. Hiermit habe ich die erste Schicht des Bildes abgeschlossen und räume ihr eine fünftägige Trocknungszeit ein.

Schritt 11

Sobald das Gemälde handtrocken ist, beginne ich mit der Lasur. Hierbei verwende ich Indigo nur sehr sparsam und vorsichtig, da es nicht transparent ist. Gemischt mit den übrigen Lasurfarben verwende ich es ausschließlich zur Intensivierung der dunklen, schwarz-blauen Details, z.B. am Innenrand und dem Schatten am Handgriff. Für die restlichen Details verwende ich hauptsächlich eine Mischung aus Lasur-Magenta und Lasur-Orange, sowie Manganviolett, welches halbtransparent ist. Für eine höhere Transparenzfüge ich ausschließlich in der finalen Schicht sehr sparsam etwas Leinöl hinzu.

Schritt 12

Abschließend passe ich hier und da noch Details an und gönne dem Werk dann eine Ruhephase von mehreren Monaten, bevor ich es final firnisse.

Die Künstlerin

Elena Romanzin ist eine italienische Malerin, Kuratorin und Dozentin, die seit 2012 am Südrand des Schwarzwaldes lebt und arbeitet. Auf Sardinien am Meergeboren, liebt sie das Meer, Reisen und ihr Wissen über die Malerei zu vermitteln. Die klassische Malerei hat sie in Siracusa und Perugia studiert. Unter den figurativen Genres, die sie in verschiedenen Maltechniken beherrscht, liebt sie insbesondere das Stillleben. In ganz Deutschland gibt sie Workshops, (online-) Kurse und Malreisen.

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